Mensch ist Mensch
Charta gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus
Im Diakoniewerk Martha-Maria arbeiten 5.400 Mitarbeitende aus 75 Nationen. Diese Vielfalt ist ein großer Schatz. Wir wollen in einem Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens arbeiten. Anstand, Respekt und Wertschätzung bestimmen unser Handeln. Um diesen Willen zu bekräftigen, haben der Vorstand und alle Führungskräfte die „Charta gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus“ unter dem Motto "Mensch ist Mensch" unterzeichnet. Gemeinsam stehen wir für eine offene Gesellschaft.
Das geht uns alle an!
Lasst uns gemeinsam für ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens einstehen, Ungerechtigkeiten aufdecken und dagegen protestieren, jede auf ihre und jeder auf seine Art!
"Charta gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus" herunterladen
"Charta gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus" in leichter Sprache herunterladen
Ein wichtiger Teil unseres Engagements besteht darin, aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen. Deshalb können Vorgesetzte, Betroffene und dritte Personen Benachteiligungen anonym über einen Meldebogen weitergeben:
Bitte speichern Sie den Meldebogen auf Ihrem PC und schicken Sie Ihn per E-Mail an christiane.westphal@martha.maria.de.
Artikel 1
Artikel 1
Mensch ist Mensch
Innerhalb von Martha-Maria darf niemand aufgrund seines Aussehens, seiner vermeintlichen Herkunft oder seiner Kultur beurteilt, ausgegrenzt, benachteiligt oder angegriffen werden!
Das christliche Bild vom Menschen sieht jeden Menschen als ein Geschöpf und Ebenbild Gottes mit einer unverlierbaren Würde, die niemand sich erst erwerben muss oder kann. Darum darf kein Mensch aufgrund seiner äußeren Merkmale, seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Religion oder Weltanschauung bewertet werden. Die Einrichtungen von Martha-Maria sind offen für alle Menschen.
Dass Martha-Maria eine diakonische Einrichtung mit kirchlicher Bindung ist und Mitarbeitende beschäftigt, die nach dem christlichen Leitbild leben und dem christlichen Glauben verbunden sind, steht dem nicht entgegen. Das christliche Menschenbild steht für eine Kultur der Annahme und Zuwendung, die wir uns für unsere Einrichtungen wünschen.
Artikel 2
Artikel 2
Kein Raum für Rassismus
Es ist Bestandteil unserer Martha-Maria Unternehmenskultur, dass wir uns gegen Rassismus wenden und all seinen Äußerungsformen Widerstand entgegensetzen.
Rassismus ist ein Konzept, das nicht nur unseren Grundsätzen widerspricht, sondern auch jeder faktischen Grundlage entbehrt. Eine Einteilung der Menschen in Rassen aufgrund von Hautfarbe und körperlichen Merkmalen kann in keiner Weise begründet oder aufrecht erhalten werden, schon gar nicht eine daraus abgeleitete Wertigkeit von Menschengruppen.
Artikel 3
Artikel 3
Kultur der Selbstreflexion
Wir machen uns bewusst, dass wir selbst – oft unbewusst – rassistischen Vorurteilen unterliegen und bemühen uns, Menschen unterschiedlichen Aussehens, unterschiedlicher Hautfarbe und mit unterschiedlichsten kulturellen Prägungen jederzeit als Individuen wahrzunehmen und Stereotype abzubauen.
Menschen wurden und werden noch immer aufgrund historisch gewachsener äußerlicher oder sozialer Unterschiede in „zugehörig“ und „nicht-zugehörig“ unterteilt. Auch wir sind nicht frei von solchen Zuschreibungen und damit einhergehenden Diskriminierungen. Dies zu erkennen und zu verändern, daran arbeiten wir. Bei diesem Prozess sind wir unbedingt auf kritische Rückmeldungen von Betroffenen angewiesen, die wir ausdrücklich dazu ermutigen wollen, rassistische Erfahrungen zu thematisieren und zu kommunizieren. Es geht nicht darum, alles sofort „richtig“ zu machen. Vielmehr geht es darum, die Bereitschaft zu zeigen, zuzuhören, sensibel zu werden, zu lernen, den Horizont zu erweitern. Nur dann geben wir Rassismus in Martha-Maria langfristig keine Chance.
Artikel 4
Artikel 4
Umfeld der Anerkennung und Offenheit
Wir schaffen die Voraussetzung für ein Arbeitsumfeld, das die vielfältigen Fähigkeiten und Talente frei von Vorurteilen anerkennt, und so von Offenheit geprägt ist, dass jede und jeder Einzelne Alltagsrassismus im täglichen Arbeitsumfeld offen ansprechen kann und Gehör findet.
Wir machen uns bewusst, dass Rassismus viele Formen annehmen kann. Diese reichen von den kleinen fortwährenden Sticheleien und vermeintlichen Witzen bis hin zu offener Feindseligkeit, von der Kontaktverweigerung und -vermeidung bis hin zu verbaler und körperlicher Gewalt, von Misstrauen bis hin zu Diffamierung und institutioneller oder struktureller Diskriminierung. Ganz häufig werden Erfahrungen der Betroffenen verharmlost, als Empfindlichkeit interpretiert oder auf andere Gründe zurückgeführt. Unter unseren Mitarbeitenden fördern wir das Bewusstsein, dass Betroffene angstfrei von Erfahrungen berichten können, die sie als rassistisch erlebt haben. Wir hören zu und suchen nach Lösungen, um Rassismus entgegen zu wirken und allen Mitarbeitenden ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
Artikel 5
Artikel 5
Unterstützung der Mitarbeitenden
Wir stehen unseren Mitarbeitenden zur Seite und bieten ihnen Unterstützung an, wenn ihnen von Seiten der uns anvertrauten Menschen Rassismus entgegentritt. Die Zuwendung und Hilfe, die das Diakoniewerk Martha-Maria anbietet, gilt allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder weltanschaulichen Ausrichtung.
Wir suchen uns die Menschen nicht aus, die Hilfe brauchen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch in diesen Kontakten rassistische Verhaltensweisen und Einstellungen zu Tage treten. Das Diakoniewerk macht durch die Darstellung in der Öffentlichkeit, durch Medien und Kampagnen innerhalb und außerhalb der Einrichtungen auf seine Null-Toleranz-Politik aufmerksam. Es installiert ein Meldewesen, durch das entsprechende Vorfälle gemeldet werden können und Reaktionsmuster bis hin zur Aufhebung von Vertragsverhältnissen entwickelt werden. Es ermutigt seine Mitarbeitenden, nicht weg zu schauen, sondern Rassismus – in welcher Form auch immer - mutig entgegenzutreten.
Artikel 6
Artikel 6
Führungskräfte tragen Verantwortung
Im Kampf gegen rassistische Erscheinungen kommt den Leitungen und Führungskräften eine besondere Verantwortung zu. Als Leitung verpflichten wir uns, Betroffene zu unterstützen und rassistischem Verhalten systematisch entgegenzuwirken.
Wir positionieren uns nicht nur persönlich gegen Rassismus, sondern setzen alles daran, in unserem Leitungshandeln ein offenes Ohr für Betroffene zu haben und zögern nicht, uns an ihre Seite zu stellen. Die Führungskräfte in Martha-Maria stehen mit ihrem Verhalten vorbildhaft für unsere Einstellung gegen Rassismus.
Artikel 7
Artikel 7
Konkret werden
Uns ist bewusst, dass diese Charta die Grundlage für unsere Anstrengungen darstellt, die Menschen in Martha-Maria in ihrer Unterschiedlichkeit wahrzunehmen, als gleichwertig anzuerkennen, sie wert zu schätzen, gleichberechtigt zu beteiligen, ihre individuellen Stärken zu fördern und Chancengleichheit herzustellen.
Wir belassen es deshalb nicht bei der Erstellung einer Charta, sondern entwickeln auf deren Fundament konkrete Handlungsempfehlungen für unsere Mitarbeitenden. Wir entwickeln ferner Pläne und Vorgehensweisen, wie mit rassistischen Vorfällen und übergriffigem Verhalten umzugehen ist.
Damit schaffen wir für unsere Mitarbeitenden Verhaltenssicherheit und ermutigen sie nötigenfalls zum Einschreiten. Wir geben ihnen ein Rüstzeug an die Hand, um gewappnet zu sein, wenn ihnen in ihrem Arbeitsalltag Rassismus in welcher Form auch immer begegnet. Unsere Mitarbeitenden sollen sich in solchen Momenten von Martha-Maria getragen und unterstützt fühlen. Und sie sollen wissen: Wir sind nicht alleine!
Fotowettbewerb
4.700 Mitarbeitende, fast 80 Nationen, ein Ziel: Eine bunte Vielfalt von Menschen füllen in Martha-Maria Tag für Tag gemeinsam das "Unternehmen Menschlichkeit" mit Leben. Vertrauen und Akzeptanz von Unterschieden sind dabei die Basis. Diese haben wir in der "Charta gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus" formuliert.
Von Mai bis September 2022 hatten wir alle Mitarbeitenden eingeladen, uns Ihr kreatives Fotomotiv zur "Mensch ist Mensch"-Kampagne zuzuschicken. Aus 61 Bildern hat die Jury insgesamt sieben Gewinner ausgewählt und mit Preisen zwischen 300 Euro und 1.000 Euro ausgezeichnet.
Das sind die sieben prämierten Beiträge: