Mit dem bundesweiten Aktionstag machen die Kliniken in Deutschland auf die schwierige wirtschaftliche Situation aufmerksam.
Geschäftsführer Markus Füssel | Geschäftsführer Harald Niebler |
Viele Krankenhäuser in Deutschland sind in einer schwierigen finanziellen Lage: Immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und unzureichende Refinanzierung bereits erbrachter Leistungen machen ihnen zu schaffen.
Deshalb ruft die Deutsche Krankenhausgesellschaft am 20. Juni 2023 zum Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ auf. Mit dabei sind auch die Martha-Maria-Krankenhäuser.
Weg von immer neuen Hilfspaketen
„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen“, erklärt Krankenhaus-Geschäftsführer Harald Niebler.
„Bereits im vergangenen Herbst haben wir uns am bundesweiten Aktionstag beteiligt und auf die Missstände aufmerksam gemacht. Es gab danach auch politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig.“
Man müsse weg von immer neuen Hilfspaketen. „Die Krankenhäuser benötigen verlässliche Sicherheit. Sicherheit für Krankenhausträger, Beschäftigte aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten. Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir ein Ausbluten der Kliniken und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit.“
Immense Kostensteigerungen
Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass vier dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden.
Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie bei Material, externen Dienstleistern oder Lebensmitteln treffen die Kliniken trotzdem weiterhin. Die Krankenhäuser haben aber keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben. Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt aber weit darüber.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert, dass die Arbeit der Kliniken nicht immer wieder durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt wird. Vielmehr benötige das Krankenhaussystem verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt.