Dekubitus ist in der Kranken- und Altenpflege ein omnipräsentes Thema, das zudem hohe Kosten verursacht. Pflegewissenschaftler Dominik Rieker erklärt in der 31. Folge von "gut gepflegt", dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit, alles zu Erkennung, Behandlung und Vorsorge.
Wir haben gemerkt: Es besteht Handlungsbedarf, weil immer mehr Patienten mit Dekubitus zu uns kommen.
Doch was steckt hinter diesem viel gehörten Begriff überhaupt? "Vereinfacht gesagt, handelt es sich zunächst einmal um eine Gewebeschädigung." So erklärt Dominik Rieker kurz und knapp das Krankheitsbild, das im Seniorenzentrum und im Krankenhaus gleichermaßen oft auftritt.
Rieker arbeitet als Pflegewissenschaftler am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg. Er befasst sich intensiv mit dem Thema Dekubitus und versucht durch seine Arbeit als Pflegewissenschaftler, anderen Pflegekräften mit Hilfestellungen und Tipps zur Seite zu stehen.
Ein Qualitätsmerkmal für gute Pflege
Diese Forschung und die geleistete Aufklärungsarbeit zahlen sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Schließlich gibt es in Deutschland jedes Jahr mehrere zehntausend neue Dekubitus-Patienten.
Zwar lässt sich ein Dekubitus durch richtige Pflege behandeln und verbessern. "Es dauert allerdings sehr lange", erklärt Rieker in der 31. Folge von "gut gepflegt", dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit. Er ergänzt: "Schließlich handelt es sich mehr oder weniger um eine chronische Wunde."
Dementsprechend hoch sind die Kosten für Krankenhäuser und Seniorenzentren für die Pflege von Patienten und Bewohnern mit Dekubitus. Wenn sich der Dekubitus also verbessert oder überhaupt erst nicht auftritt, spricht das für die Qualität der Pflege.
Fingertest und Vorbeugung im Podcast
Damit Pflegekräfte und pflegende Angehörige eine etwaige Hautschädigung richtig behandeln können, ist es wichtig zu wissen, wie man einen Dekubitus erkennen kann. Dafür genügt zum Glück ein kurzer "Fingertest".
Wie dieser funktioniert, erklärt Dominik Rieker im Podcast. Außerdem gibt er konkrete Tipps, wie Pflegende einem Dekubitus verbeugen können – oder wenn es schon zu spät ist – die Genesung des Patienten bestmöglich unterstützen können.
Dabei betont der Pflegewissenschaftler: "Ich muss mir immer wieder bewusst machen, dass sich Patienten manchmal nicht äußern können. Etwaige Schmerzen durch einen Dekubitus bleiben durch Sensibilitätsstörungen oder Schmerzmittel unbemerkt."
Deshalb ist es umso wichtiger, rechtzeitig und richtig zu reagieren.
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