Ab dem 1. Januar 2025 werden die Kredite für soziale Einrichtungen teurer, wenn die Nachhaltigkeit der Investitionen nicht nachgewiesen werden kann. In der 44. Folge von "gut gepflegt", dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit, geht Altenhilfe-Geschäftsführer Michael Zimber auf die Hintergründe ein.
Teurere Kredite für soziale Einrichtungen?
"Die einseitige Ausrichtung des Sozialrechts auf Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit führt dazu, dass Träger eines Pflegeheims zwar hohe Energiekosten erstattet bekommen, jedoch bei Modernisierungen im Sinne des Klimaschutzes und geringerer Energiekosten weitestgehend alleine dastehen."
So fasst Dr. Sabine Weingärtner, Präsidentin des Diakonischen Werks Bayern, die Folgen der so genannten EU-Taxonomie zusammen. Hinter diesem komplexen und schwer greifbaren Begriff verstecken sich große Gefahren.
Ganz konkret verlangt die Europäische Union, dass alle sozialen Einrichtungen die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen den Banken gegenüber nachweisen müssen. Gelingt das nicht, werden die Kredite teurer.
Gefahr für Seniorenzentren und Bewohner
Michael Zimber, Geschäftsführer der Martha-Maria-Altenhilfe gGmbH sieht diese Entwicklung äußerst skeptisch.
"Als gemeinnützige GmbH dürfen wir keine Gewinne erwirtschaften. Genau das ist das Problem. Wenn ich nicht mehr investieren und renovieren kann, muss ich mein Haus irgendwann schließen."
Er fügt hinzu:
"Damit gefährde ich zudem Arbeitsplätze und dadurch die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner."
Soziale Nachhaltigkeit darf nicht vergessen werden
In der 44. Folge von "gut gepflegt", dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit, geht Zimber detailliert auf die Hintergründe und möglichen Konsequenzen der neuen Gesetzgebung aus Brüssel ein.
Im Gespräch mit Christian hebt der Altenhilfe-Geschäftsführer vor allem die soziale Nachhaltigkeit hervor. Demnach sei es bei allen energetischen und nachhaltigen Sanierungen essenziell, die Menschen nicht aus dem Auge zu verlieren.
"Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass wir uns nur das leisten, was wir uns leisten können, um bestehen zu bleiben. Wir wollen unsere Mitarbeitenden gut bezahlen und gute Pflege leisten."
Sanierungskosten, E-Mobilität und Diskussionen mit Kostenträgern
Wie viel die Sanierung eines durchschnittlichen Seniorenheims kostet, wie groß der Unterschied in der Anschaffung zwischen einem E-Auto und einem Verbrenner ist und wie die Verhandlungen mit Kostenträgern und Politik ablaufen, erklärt Michael Zimber in der neuesten Folge von "gut gepflegt".
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