Die Examensfeier der Berufsfachschule für Pflege in Nürnberg bei Martha-Maria war nicht nur ein Abschluss für eine Gruppe von jungen Menschen, sondern auch ein Symbol für den Kampf gegen den Mangel an Pflegekräften.
Mit vielen Gästen und Angehörigen feierten gestern 20 junge Menschen den erfolgreichen Abschluss ihrer Pflegeausbildung.
Dr. Hans-Martin Niethammer, Vorstandsvorsitzender von Martha-Maria, betonte zu Beginn der Feier die Bedeutung der generalistischen Ausbildung, die dieser Jahrgang als einer der ersten absolviert hat.
In einer Reflexion über den Begriff "Krankenschwester" erinnerte er an die damit verbundene Tradition und daran, dass es nicht nur um fachliche Kenntnisse geht, sondern auch um die Einstellung: In der Pflege begegnen wir einander auch als "Geschwister". Die Finsternis liege dort, "wo wir uns nicht als Geschwister erkennen können".
Voneinander und miteinander lernen
Schulleiterin Petra Hundt verkündete stolz die Ergebnisse der Abschlussprüfung. Von 21 Prüflingen haben 15 Schülerinnen und 6 Schüler erfolgreich abgeschlossen. Besonders bemerkenswert waren die Leistungen zweier Schülerinnen, die ihre Prüfung mit der herausragenden Note von 1,12 absolvierten.
Trotz der schweren Prüfung habe der gesamte Jahrgang einen Notendurchschnitt von 2,47. Hundt unterstrich die Vielfalt des Kurses – die Schülerinnen und Schüler stammen aus 14 Nationen. Die jungen Menschen hätten beispielhaft gezeigt, wie man voneinander und miteinander lernen könne.
Den richtigen Kurs finden
Bärbel Hörner, die Klassenleitung, sprach über die Herausforderungen, die der Jahrgang insbesondere während der Pandemie meistern musste.
Trotz aller Widrigkeiten sei die Klassengemeinschaft gestärkt aus der Ausbildung hervorgegangen. Ausgehend von einer gemeinsamen Kanufahrt erinnerte sie an die Erfahrungen, die sie zusammen durchlebt hatten und wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen, um den richtigen Kurs zu finden.
Liebe zu Gott und dem Nächsten
Oberin Sr. Roswitha Müller brachte eine spirituelle Note in die Feierlichkeiten und erinnerte daran, wie wichtig es ist, eine Balance zwischen Arbeit und Beruf zu finden und die Liebe sowohl zu Gott als auch zum Nächsten zu leben. Diese Werte, so betonte sie, seien essenziell für eine erfüllte Pflegepraxis.
Abschließend drückten Nikolas Potrykus und Marina Bohnstedt im Namen des Kurses ihren Dank und ihre Anerkennung aus. Sie dankten den Lehrern, Mitschülern und allen, die sie auf ihrem Weg begleitet und unterstützt hatten.
So war die Examensfeier ein Aufruf zum Handeln. Sie erinnerte daran, dass die Pflege nicht nur eine Berufung ist, sondern auch eine Gemeinschaft, die zusammenhält und sich gegenseitig stärkt.