Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. (Jak 1,22)
Ich habe mir ein neues Gartenbuch gekauft. Jetzt kann ich meinen Garten anlegen. Ich setze mich auf die Terrasse und warte ab, was geschieht. Es wächst nichts. Klar, vom Lesen allein ändert sich natürlich nichts im Garten. Es muss etwas getan werden.
Warum wenden wir diese Weisheit nicht auch im Glauben an? Wir lesen in der Bibel und hören im Gottesdienst davon, was Jesus uns vorlebt. All das finden wir richtig und gut. Doch setzen wir das auch in die Tat um? Jakobus schreibt, wer die Botschaft gehört hat, muss auch danach handeln. Alles andere ist Selbstbetrug.
Das ist doch klar, meinen Sie? Wie sieht es aus mit der Aufforderung Jesu: Wer von euch der Größte sein will, sei euer Diener? Wollten Sie Ihren Stolz aufgeben, Ihre Rechte, Ihre Position, um anderen zu dienen? Beim Nachdenken darüber wird mir klar, nicht nur Hörer, sondern Täter zu sein, ist nicht so einfach. Wie bei meinem Garten.
Es benötigt viel Kraft, Zeit, Engagement, Schweiß und Tränen, bis aus der Wildnis eine blühende Oase wird. Gut, wenn ich bei dieser Arbeit Hilfe bekomme. Im Glauben bin ich auch nicht allein. Ich kann mich darauf verlassen, dass Gott mir zur Seite steht, mich unterstützt, ermutigt und aufbaut. So kann Wachstum gelingen.
Susanne Bader
Seelsorgerin Seniorenzentrum Martha-Maria Nürnberg und Eckental