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Halle: Martha-Maria und St. Elisabeth / St. Barbara wollen enger zusammenarbeiten

Krankenhaus
20.11.2024

Das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) prüfen eine engere Zusammenarbeit. Das haben die Trägergesellschaften beschlossen.

Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) und das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau wollen ihre Zusammenarbeit in der Patientenversorgung umfassend erweitern und verstärken. Hierauf haben sich die Trägergesellschaften der halleschen Krankenhäuser, der Elisabeth Vinzenz Verbund mit Sitz in Berlin und das Diakoniewerk Martha-Maria mit Sitz in Nürnberg, verständigt.

Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) und das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau sowie deren jeweilige Trägergesellschaften haben Gespräche über eine engere Zusammenarbeit vereinbart. In einem strukturierten Prozess werden in den kommenden Monaten die unterschiedlichen Optionen, die bis hin zur Bildung gemeinsamer organisatorischer Strukturen reichen können, geprüft. Aufgrund der externen Rahmenbedingungen stehen die Krankenhäuser in Deutschland vor strategischen Herausforderungen, sowohl hinsichtlich der medizinischen und pflegerischen Strukturen, als auch der Wirtschaftlichkeit. Dies gilt auch für die Krankenhäuser in der Stadt Halle (Saale).

Ministerin ermutigt zur Kooperation

Im Gespräch mit den Verantwortlichen beider Partner ermutigte Petra Grimm-Benne, Gesundheitsministerin des Landes Sachsen-Anhalt, die Krankenhauslandschaft zu mehr Eigeninitiative: "Das Vorhaben der beiden halleschen Krankenhäuser und ihrer konfessionellen Träger begrüße ich ausdrücklich. Es ist ein Beispiel dafür, wie die Gesundheitsversorgung bei uns in Sachsen-Anhalt durch vertrauensvolle Kooperation und den unverstellten Blick auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zukunftssicher gemacht werden kann. Für die Gespräche über eine engere Zusammenarbeit beider Krankenhäuser wünsche ich allen Beteiligten ein gutes Gelingen."

Aus Sicht der Verantwortlichen bietet der Ausbau der bereits bestehenden Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara und dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Chancen, die aktuellen und absehbaren Herausforderungen, zum Beispiel der Krankenhaus-Reform, der Notfallversorgung, des Fachkräftemangels sowie der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung, gemeinsam besser zu lösen. Beide Krankenhäuser eint trotz unterschiedlicher konfessioneller Ausprägung ein gemeinsamer Anspruch an eine wertegeleitete Patientenversorgung in der Tradition zweier christlicher Schwesternschaften.

Prüfung bis Sommer 2024

In einem ersten Schritt sollen die medizinischen Konzepte beider Einrichtungen auf Schnittmengen geprüft und sinnvolle Kooperationen im medizinischen Bereich festgelegt werden. Hierzu sind gemeinsame Arbeitsgruppen und eine Projektphase, zunächst für den Zeitraum bis Sommer 2024, in der Planung. Zu den Fortschritten im Gesprächsprozess informieren die Krankenhäuser und ihre Trägergesellschaften auf einer gemeinsamen Projektwebsite mit dem Titel „Menschlichkeit und Medizin“.:
www.menschlichkeitundmedizin.de

Statements der Beteiligten im Überblick

Dr. Hans-Martin Niethammer
Vorstandsvorsitzender Diakoniewerk Martha-Maria e. V.

„Kooperation ist derzeit das Gebot der Stunde für Krankenhäuser. Wir sind in diesem Prozess praktisch geborene Partner. Unsere Krankenhäuser stehen in einer langen christlichen Tradition. Beide sind Gründungen von Schwesternschaften. Die Arbeit beider ist getragen von der Überzeugung, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist und ein Recht auf würdige Behandlung an Leib und Seele besitzt. Martha-Maria und das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara arbeiten daher schon längere Zeit zusammen, zum Beispiel in der Aus- und Weiterbildung sowie in vielen medizinischen Bereichen.

Jetzt planen wir, in eine neue, intensive Gesprächsphase einzutreten, um unsere Zusammenarbeit auf eine neue Basis zu stellen. Gemeinsam können wir unsere Aufgabe einer Gesundheitsversorgung für unsere Patientinnen und Patienten, die Menschlichkeit und Medizin verbindet, besser erfüllen.“

Dr. Sven U. Langner
Geschäftsführer Elisabeth Vinzenz Verbund GmbH

„Bundesweit stehen alle Krankenhäuser vor großen strategischen Herausforderungen, nicht zuletzt durch die Diskussion zu einer möglichen Krankenhausreform. Wir nehmen diese an und wollen die Gesundheitsversorgung vor Ort in den Regionen mit den Einrichtungen des Elisabeth Vinzenz Verbundes weiterhin aktiv und nachhaltig gestalten. Dazu sollen regionale Kooperationen geprüft und gegebenenfalls ausgebaut werden. Es freut mich, bekannt geben zu können, dass der Elisabeth Vinzenz Verbund und das Diakoniewerk Martha-Maria Gespräche über eine vertiefte Zusammenarbeit aufgenommen haben, um die Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern.“

Markus Füssel
Geschäftsführer Martha-Maria Krankenhaus Halle-Dölau gemeinnützige GmbH

„Gemeinsam sind wir auf die künftigen Herausforderungen besser vorbereitet. Krankenhäuser stehen vor großen Herausforderungen. Da ist nicht nur die vieldiskutierte Krankenhausreform. Es geht um die Gewinnung von Fachkräften, um die Alterung der Gesellschaft, um zunehmende ambulante Behandlungen, um Digitalisierung im Gesundheitswesen und ein ökologisches Krankenhaus. Wir nehmen diese Aufgabe an. Eine enge Zusammenarbeit unserer Häuser ist deshalb gut für unsere Patientinnen und Patienten, sie bietet darüber hinaus unseren Mitarbeitenden bessere Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Und nicht zuletzt sichert unsere Vorhaben auch unsere gemeinsame wirtschaftliche Zukunft.“

Peter Pfeiffer
Geschäftsführer Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) GmbH

„Die Gespräche über eine noch engere Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara und dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau bieten aus meiner Sicht enorme Chancen. Es ist gut, wenn die Krankenhäuser selbst ins Handeln kommen, anstatt nur auf die Politik zu reagieren. Kräfte zu bündeln, heißt auch, Ressourcen zu schonen. Für die Patientinnen und Patienten wollen wir unsere medizinischen Leuchttürme ausbauen, neue Stärken entwickeln und die medizinische Versorgung in unserer Stadt und in der Region gemeinsam noch besser machen. Für unsere Mitarbeitenden möchten wir zudem als attraktive Arbeitgeber neue Perspektiven schaffen.“

Oberin Schwester Roswitha Müller
Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand, Diakoniewerk Martha-Maria e. V.

„Als kirchliche Krankenhäuser haben Martha-Maria und das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara denselben diakonisch-caritativen Auftrag. Uns leitet dieselbe Vision und so sind wir natürliche Partner, gewissermaßen „verwandt“.“

Schwester M. Dominika Kinder
Stellv. Aufsichtsratsvorsitzende, Elisabeth Vinzenz Verbund GmbH

„Auch wenn die Krankenhäuser St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) und Martha-Maria Halle-Dölau eine unterschiedliche konfessionelle Prägung haben, eint uns doch der besondere Geist, der aus der gemeinsamen christlichen Wurzel kommt und sich im Anspruch an die Behandlung unserer Patienten und in der Zuwendung zu unseren Mitarbeitern manifestiert.“

Die beteiligten Unternehmen im Überblick

Diakoniewerk Martha-Maria e. V.

Martha-Maria ist ein selbstständiges Diakoniewerk in der Evangelisch-methodistischen Kirche und Mitglied im Diakonischen Werk. Martha-Maria wurde 1889 in Nürnberg gegründet und betreibt heute vier Krankenhäuser, zwei Berufsfachschulen für Pflege zehn Seniorenzentren und zwei Erholungseinrichtungen mit mehr als 4.700 Mitarbeitenden in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Das Diakoniewerk wird geleitet vom Geschäftsführenden Vorstand. Diesem gehören an: Dr. Hans-Martin Niethammer (Vorsitz), Oberin Sr. Roswitha Müller, Dr. Tobias Mähner und Thomas Völker. Der Vorstandsvorsitzende ist ein Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche. Er ist gleichzeitig Vorsitzender der Aufsichtsräte der insgesamt sieben Martha-Maria-Gesellschaften.
www.martha-maria.de

Elisabeth Vinzenz Verbund

Der Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV) gehört bundesweit zu den größten christlichen Trägerverbünden von Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Der EVV verbindet an seinen Krankenhaus-Standorten eine moderne und kompetente medizinisch-pflegerische Versorgung mit der Tradition christlicher Nächstenliebe und gelebter Menschlichkeit. Trägergesellschaft ist die Elisabeth Vinzenz Verbund GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer Dr. Sven Ulrich Langner und Tobias Dreißigacker. Gesellschafterinnen der Trägergesellschaft sind die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth Reinbek, rechtsfähige Stiftung des Öffentlichen Rechts (KWA), und die Vinzenz Bernward Stiftung Hildesheim.
www.elisabeth-vinzenz.de
www.menschlichkeit-verbindet.de

Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau versorgen rund 1.200 Mitarbeitende rund 20.000 stationäre Patientinnen und Patienten im Jahr. Das Haus hat 510 Betten, ein breites Spektrum an Fachrichtungen, sowie hochspezialisierte Zentren. Hinzu kommen vier Institute und Abteilungen sowie ein Ambulanter Pflegedienst. Mit seinen medizinischen Versorgungszentren beteiligt sich Martha-Maria auch im vertragsärztlichen Bereich an der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhaus veranstaltet regelmäßig überregionale Fachtagungen wie das MS-Symposium und ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Martha-Maria wirkt schon seit 111 Jahren in Halle – zunächst mit einer Privatpflegestation, ab 1947 in der Kinderklink an der Fährstraße, die bis in die 1990er Jahre um weitere Kliniken erweitert wurde. 1995 schließlich übernahm Martha-Maria das damalige Bezirkskrankenhaus Halle-Dölau und konzentriert seither dort die stationäre und ambulante medizinische Versorgung auf Spitzenniveau.
kh-halle-doelau.martha-maria.de

Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)

Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) gehört mit rund 1.200 Beschäftigten, rund 20.000 stationären Patienten und rund 600 Betten zum katholischen Elisabeth Vinzenz Verbund. Die seit mehr als 125 Jahren bestehende Einrichtung ist ein bedeutender Schwerpunktversorger in Sachsen-Anhalt und im nördlichen Sachsen. Aufgrund seiner zentralen Lage in der Stadt Halle (Saale) nimmt das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara eine wichtige Funktion im Netzwerk der regionalen medizinischen Versorgung ein. Mit seiner großen Bandbreite an medizinischen Fachbereichen, kurzen Wegen in der Notfallversorgung und als Partner des boden- und luftgebundenen Rettungswesens, steht das Krankenhaus für eine umfassende medizinische und pflegerische Versorgung mit messbarem qualitativem Anspruch.
www.krankenhaus-halle-saale.de

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