Heute, 13.10. 18 Uhr Freylinghausensaal Abschlussveranstaltung
Veranstaltungshinweis Die Deutungshoheit der modernen Medizin von der Aufklärung bis in die Gegenwart
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13. Oktober 2021, 18:00 Uhr | Freylinghausen-Saal | Eintritt frei |
Am 13. Oktober 2021 beschließt die hochaktuelle Themenreihe über die Zusammenhänge von Gesellschaft, Medizin und Gesundheit mit der Finissage derr Jahresausstellung. Der Abend im Freylinghausen-Saal greift noch einmal ein brisantes Thema auf:
Die wissenschaftlich begründete Medizin besitzt einen enormen Einfluss auf die Organisation unserer Lebenswelt. Dies ist das Ergebnis eines langen historischen Prozesses seit der Frühen Neuzeit. Gerade im Zuge der Pandemie ist dies jüngst deutlich sichtbar geworden. Medizin ist aber eine Wissenschaft wie jede andere und als solche in einem Spannungsverhältnis zwischen Wissen und Nichtwissen. Dies ist ein Dilemma, sobald ihr enorme öffentliche Resonanz und die Aufgabe der Politikberatung zukommen. Genaues Hinsehen ist erforderlich. Nach einem Impulsvortrag des renommierten Medizinhistorikers Prof. Dr. Michael Stolberg diskutieren Experten die Rolle konfessioneller Krankenhäuser in der Gesellschaft. Zum Abschluss der Reihe sind die Gäste als Finissage der Jahresausstellung herzlich zu einem geselligen Ausklang und einem Buffet eingeladen.
Impulsvortrag
Inkompetente Monopolisten? Der Aufstieg der studierten Ärzte in der Vormoderne
Prof. Dr. Michael Stolberg, Medizinhistoriker, Universität Würzburg
Die überragende Bedeutung akademisch ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte in der heutigen Gesundheitsversorgung ist vergleichsweise jungen Datums. Lange Zeit vertrauten die meisten Kranken vorwiegend auf die Hilfe von Barbierschirurgen, Badern und Laienheilern. Der Vortrag verfolgt, wie es zum Aufstieg der ärztlichen Medizin in der Frühen Neuzeit (ca. 1500-1800) kam, und fragt nach den Kräften und Strategien, die den Ärzten und ihrer Medizin zum Erfolg verhalfen.
Diskussion
Die Ethik konfessioneller Krankenhäuser im Spannungsfeld
zum Krankenhausalltag
Es diskutieren die Geschäftsführer der drei konfessionellen Krankenhäuser in Halle über die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in der Pandemie und das Selbstverständnis ihrer Krankenhäuser: Thomas Wüstner, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Pastor Markus Ebinger, Krankenhaus Martha-Maria, Christian Beuchel, Diakoniekrankenhaus Halle.
Moderation: Vladimir Balzer, MDR Kultur