Mitarbeitende am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg testen gerade Shirts, die gegen die hohen Temperaturen auf Station helfen sollen. Durch Verdunstungskälte soll sich die Körpertemperatur merklich regulieren.
Sommeralltag auf Station
Es ist 11 Uhr vormittags, außen sind es bereits 34 Grad Celsius: Nach einer kurzen Verschnaufpause hat sich der Sommer noch einmal in Nürnberg zurückgemeldet.
Auf der Station B3 am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg herrscht Alltag – unabhängig von der Wetterlage. Noch sind es in den Fluren fast angenehme 26 Grad, aber: „Das geht auch anders“, berichtet Pfleger Jakob Brumberger. „Manchmal kratzen wir hier im 3. Stock auch an den 30 Grad.“
Hightech für ein wenig Abkühlung
Seit einigen Wochen findet auf der Station B3 ein Test statt, der die Hitze für die Mitarbeitenden etwas abmildern soll. Das Team hat Kühlshirts bekommen, die bei richtiger Anwendung eine merkliche Abkühlung des Körpers versprechen.
Das Prinzip: Durch Verdunstungskälte soll Köperwärme an die Luft abgegeben werden. Die Körpertemperatur sinkt.
Die Anwendung des Kühlshirts ist ganz einfach:
Stationsleitung sucht Lösungen gegen Hitze
Die Idee, die kühlenden Hemden für das Pflegeteam anzuschaffen, stammt von Stationsleiterin Constanze Niklas: „Ich bin vergangenes Jahr darauf aufmerksam gemacht geworden und fand das Konzept interessant. Dann habe ich bei unserer Pflegedienstleitung angefragt, ob wir sie nicht anschaffen können.“
Klimaanlagen sind keine Option
Der Vorschlag zum Kühlshirt-Test wurde von der Pflegedienstleitung positiv aufgenommen, denn das Hitzeproblem ist bekannt. Christine Huhnt sieht in den Shirts eine Chance: „Das Nachrüsten einer Klimaanlage ist in diesem Gebäude leider nicht ohne Weiteres möglich. Trotzdem möchten wir unsere Kolleginnen und Kollegen, wo es geht, dabei unterstützen, mit den Temperaturen klarzukommen“, sagt die stellvertretende Pflegedienstleiterin.
Noch hat nicht jeder sein eigenes Shirt auf Station. „Wir haben erst einmal zwei Stück angeschafft. Diese werden jetzt nach und nach von jeder und jedem getestet. Eine endgültige Entscheidung werden wir nach dieser Testphase im Team treffen.“
Meinungen sind gespalten
Wie das Urteil ausfallen wird, ist noch völlig offen, denn die Meinungen im Team sind geteilt. „Bei etwas Neuem ist man zu Beginn natürlich immer etwas vorsichtig“, bemerkt Stationsleiterin Constanze. Einige finden die Handhabung des Shirts umständlich und die Kühlleistung zu gering.
Für Pfleger Jakob überwiegen die Vorteile: „Ich habe kaum merkliche Bewegungseinschränkungen. Und wenn ich mit einer Ladung zwei Stunden Kühlung bekomme, ist das zwar kein ganzer Dienst – aber definitiv besser als nichts!“