Tabuthema Inkontinenz: Wenn die Blase zur Belastung wird
Der internationale Inkontinenztag rückt ein Tabuthema in den Vordergrund, über das fast niemand spricht: Wer an Harninkontinenz leidet, der will das am liebsten verheimlichen. Allerdings wird die Bevölkerung in Deutschland immer älter, sodass Erkrankungen des Beckenbodens mit Harninkontinenz zunehmen. Viele Betroffene igeln sich ein, gehen nicht mehr aus dem Haus oder kennen öffentliche Toilette. „Viele denken: Das ist eben so im Alter“, sagt Thomas Bretschneider, Urotherapeut und Kontinenzmanager am Martha-Maria-Krankenhaus in Nürnberg. „Gerade wenn durch Werbung für eine Inkontinenzversorgung ein solches Bild vermittelt wird, dass das quasi einfach dazu gehört.“ Aber es muss eben nicht zwangsläufig so bleiben!
Thomas Bretschneider ist es wichtig, betroffene Frauen und Männer darüber aufzuklären, dass vielfältige Behandlungen möglich sind. „Es gibt mehr als einfach nur Einlagen“, betont Thomas Bretschneider. „Wer Probleme mit der Blase hat, sollte sich Hilfe suchen.“
Und zwar zunächst beim Hausarzt, beim Gynäkologen oder Urologen. Falls nötig, werden Patienten direkt in das zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentrum am Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg überwiesen. Dort arbeiten die drei Fachbereiche Chirurgie, Gynäkologie und Urologie zusammen. Manchmal müssen nur Kleinigkeiten an der Ernährung oder am Trinkverhalten verändert werden. Thomas Bretschneider empfiehlt den Patientinnen und Patienten im Beratungsgespräch, dass die Flüssigkeitszufuhr nach der Sieben-Becher-Regel über den gesamten Tag verteilt werden sollte. Abends sollte bei Problemen mit der Kontinenz zudem auf Gemüse verzichtet werden, da es viel Wasser enthält. Wenn all das nichts hilft, dann wird unter Umständen zunächst eine sogenannte „Urodynamik“ durchgeführt. Bei dieser speziellen Funktionsprüfung der Blase können die Ursachen der Beschwerden herausgefunden werden, sodass die Patienten im Anschluss eine optimale Therapie erhalten können. Sei es durch Medikamente oder auch durch die Möglichkeit, die Blasenmuskulatur durch Botoxinjektionen so zu behandeln, dass die Blase mehr speichern kann. Eine weitere Möglichkeit ist das Einsetzen eines Blasenschrittmachers, der einen Impuls auf die Blase gibt, damit diese sich besser füllt und entleert. Das System ist ähnlich wie beim Herzschrittmacher. Sollten alle Therapiemöglichkeiten nichts bringen, gibt es auch noch Operationsmöglichkeiten, die die Symptome deutlich verbessern und den Patientinnen und Patienten wieder ein normaleres Leben ermöglichen. „Nur bei 50 Prozent der Patienten muss eine Operation durchgeführt werden", so Dr. Ioannis Sokolakis, Leitender Oberarzt an der Klinik für Urologie am Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, appelliert Urotherapeut Thomas Bretschneider an alle Frauen, die Kinder bekommen haben, ihren Beckenboden regelmäßig zu stärken. Idealerweise nicht nur direkt nach der Geburt, auch Ältere können dies durch spezielle Gymnastik tun. Ein Rezept für Beckenbodentraining kann über den Hausarzt ausgestellt werden.
Durch die speziellen Therapiemöglichkeiten am zertifizierten Kontinenz-und Beckenbodenzentrum am Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg können betroffene Patientinnen und Patienten wieder mehr Lebensqualität erreichen. Mehr Informationen unter Kontinenz- und Beckenbodenzentrum - Zentren Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg | Krankenhaus Nürnberg. Und natürlich bei Thomas Bretschneider unter 0911-959-186318.