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Lebensretter MegaCode-Training: Praxis-Hilfe für Pfleger und Medizin

Krankenhaus
22.11.2024

Zweimal im Monat bieten Kollegen unserer Intensivstation das MegaCode-Training an. Für Kollegen der Bereiche mit Monitorüberwachung ist dieses erweiterte Reanimationstraining Pflicht, aber auch alle übrigen Mitarbeitenden sind zur Schulung herzlich willkommen.

Infos und Anmeldung zum MegaCode-Training

Kommt es bei einem Patienten zum Herzstillstand, zählt jede Sekunde. Bei der nötigen Reanimation heißt es, schnell und professionell zu handeln. Nach den Basismaßnahmen (mit Maske-Beutel-Beatmung und Herzdruckmassage) übernimmt das alarmierte REA-Team der Intensivstation die weiteren Maßnahmen immer in Zusammenarbeit mit den bereits Anwesenden:

Da sind wir dann froh um jede weitere helfende Hand, die vor Ort weiß, was zu tun ist,

sagt Vincent Dieke. Gemeinsam mit seinem Kollegen Matthias Anger hat er 2018 das Training für erweiterte Reanimationsmaßnahmen übernommen und ausgebaut. Seit zwei Jahren ist auch Susanne Langenhan dabei alle drei sind extra dafür ausgebildete "Advanced Life Support MegaCode Instruktoren" (ACLS) nach den gültigen ERC-Leitlinien.

Interprofessionelles Arbeiten

Das MegaCode-Training ist für alle Mitarbeitenden der Funktionsbereiche und Abteilungen mit Monitorüberwachung jährlich verpflichtend. Die Instruktoren freuen sich aber über alle Kollegen, die sich für die Schulung anmelden berufsübergreifend, erklärt Dieke:

Der Schlüssel zum Erfolg hängt sehr vom interprofessionellen Miteinander ab. Das beginnt bei der Kommunikation untereinander anhand klar festgelegter Kommandos und endet in Debriefings, nachdem der Einsatz beendet ist. Dabei sollen alle mit ins Boot geholt werden.

Ängste nehmen, Sicherheit vermitteln

Ziel des Trainings ist nicht vorrangig das Einüben der einzelnen Schritte bei einer Reanimation. Diese sind in einem nach Leitlinien des German Resuscitation Council entwickelten Algorithmus notiert: Abläufe, Medikamentengabe und alle nötigen Handgriffe sind exakt vorgegeben und minutengenau einzuhalten.

Führung übernehmen

Im Vordergrund steht für die Trainer das Vermitteln von Sicherheit und Routine. Mitarbeitende sollen das Gefühl bekommen, der stressigen Notfallsituation einer Reanimation gewachsen zu sein und den Überblick zu behalten, erklärt Susanne Langenhan:

Es geht uns darum, Kursteilnehmern berufsunabhängig die Sicherheit zu geben, im Zweifel auch der Gruppe Ansagen machen zu können, um die Reanimationsmaßnahmen im Team korrekt durchführen zu können.

Dafür setzt das Trainerteam auf Teamleiterrollen. Diese sind je nach Expertise von Pflegenden oder Ärzten einzunehmen, nicht nach beruflicher Hierarchie.

Expertise statt Hierarchie

Wichtig ist, die notwendigen Handlungen vorzuplanen und notwendige Maßnahmen leitliniengerecht durchzuführen, so Vincent Dieke:

Früher haben wir sämtliche Verantwortung abgegeben. Innerhalb des Trainings schulen und üben wir mit den Teilnehmenden je nach eigener Expertise, sodass auch Pflegende die Teamführung für den Algorithmus sein können. So können sich die Mediziner auf ihre Tätigkeiten konzentrieren und der Überblick über das Geschehen bleibt bestehen. Ich glaube auch, dass wir dadurch Hierarchiestrukturen aufweichen und so zu einem besseren Miteinander beitragen.

Praxisnähe statt Theorie

Vincent Dieke und Susanne Langenhan gestalten das MegaCode-Training möglichst realitätsnah. Die Voraussetzung zur Teilnahme ist theoretisches Wissen, das anhand eines Skriptes im Vorfeld zu lernen ist.

Nach einem Theorieteil zu aktuellen Guidelines werden die Teilnehmenden mit dem Trainingsmaterial und Notfallequipment vertraut gemacht. Danach folgen praktische Fallbeispiele, die Theorie in die Praxis integrieren.

Wir könnten das natürlich auch rein in der Theorie erklären. Der wirkliche Lerneffekt kommt aber erst beim Durchspielen der Situation. Wir beobachten, machen uns Notizen und reflektieren im Anschluss das Vorgehen der Gruppe ganz genau. Das erzielt den besten Lerneffekt,

sagt Susanne Langenhan und der Blick in den Arbeitsalltag zeigt den Erfolg des Trainings:

Bei einer Reanimation merken wir aus dem REA-Team sofort, wenn Teilnehmer des MegaCode-Trainings anwesend sind. Das beginnt schon mit den Vorarbeiten, wenn zum Beispiel bereits genug Platz für uns und unsere Ausrüstung geschafft wurde. Wirklich hilfreich ist dann, wenn die Kollegen wissen, worauf es in der Situation ankommt und sie ohne große Erklärungen mit anpacken, um die Reanimation erfolgreich durchzuführen.

Nicht immer läuft alles rund und ohne Beanstandungen, aber Fehler sind beim Training explizit erwünscht. Vincent Dieke ist überzeugt:

Fehler, die im Training gemacht werden, passieren danach nicht mehr an einem echten Patienten. Und das ist gut!

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