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Offene Ohren und „alle Zeit der Welt“: Die Grünen Damen und Herren

20.09.2021

„Die schenken Zeit“, fasst Monika Blödt vom Diakoniewerk Martha-Maria die Arbeit der „Grünen Damen und Herren“ in einem Satz zusammen. Sie koordiniert die rund 35 Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich im Krankenhaus und den Seniorenzentren des Diakoniewerks in Nürnberg engagieren. Der Name ist hierbei Programm: Gut erkennbar in den hellgrünen Hemden und Kitteln, stehen die Grünen Damen und Herren allen zur Seite, die ihre Hilfe brauchen.

Die Initiative wurde 1968 von der Evangelischen Kranken- und Altenhilfe ins Leben gerufen. 1981 begannen die Grünen Damen und Herren nach Nürnberg. Seit nunmehr 40 Jahren bereichert „das diakonische Plus“, wie die Initiative auch genannt wird, den Pflegealltag bei Martha-Maria.

Günther Wehr ist seit zwanzig Jahren Grüner Herr im Krankenhaus und übernimmt dort viele Aufgaben: Sei es das Abservieren nach den Mahlzeiten, der Hol- und Bringdienst für Patienten vor und nach Untersuchungen oder das Aufladen einer Telefonkarte. „Mir ist die Zeit nicht zu schade“, sagt der 72-Jährige über seinen wöchentlichen Dienst. Vielmehr erfüllt es ihn, zu sehen, wie vielen Menschen er eine Freude bereitet. Wie wichtig der Dienst ist, merkt Günther Wehr immer wieder, wenn er Menschen in schwierigen Situationen Mut zuspricht: „Die blühen dann richtig auf, wenn sie fünf oder zehn Minuten mit jemandem sprechen können, der ein offenes Ohr hat.“

Fünf Minuten, zehn Minuten, oder länger, die Grünen Damen und Herren können bei Martha-Maria das bieten, was im Pflegealltag knapp bemessen ist: Zeit. „Wenn die Patienten Ängste haben, dann können wir reden. Wir können versuchen, ihnen die Ängste zu nehmen. Wir haben alle Zeit der Welt und können auch einmal eine Stunde im Krankenzimmer bleiben“, sagt Waltraud Kriesche. Sie ist seit 1999 Grüne Dame. Neben den alltäglichen Stationsaufgaben wie Einkaufen oder Teekochen leitet sie auch die Patientenbibliothek des Krankenhauses. „Ich bin sehr dankbar für mein Leben und möchte diese Dankbarkeit zurückgeben“, begründet sie ihr ehrenamtliches Engagement.

Gabriele Schneider ist seit sechs Jahren Grüne Dame und die meiste Zeit im Seniorenzentrum tätig. Im Luisenheim, wo auch die pflegebedürftigen Diakonissen von Martha-Maria leben, hat sie innige Beziehungen schließen können. Ob beim Spazierengehen, gemeinsamen Spielen oder dem Gespräch auf dem Balkon in der Sonne – sie wurde für viele der Damen zu einer wichtigen Vertrauensperson. Da zu sein für andere, das ist Gabriele Schneider heute wichtig: „Ich habe 50 Jahre gearbeitet und dann kriegt man ein Gespür dafür, was wichtig ist.“

Auch Andrea Zeller genießt ihren Dienst als Grüne Dame bei Martha-Maria in Nürnberg: „Für mich war immer klar, dass ich irgendetwas ehrenamtlich machen möchte, wenn ich in den Ruhestand gehe“, sagt die 69-Jährige. Jedes Mal erlebt sie wertvolle Begegnungen mit Menschen und hat ihr Engagement bis heute zu keiner Zeit bereut: „Es ist einfach unheimlich bereichernd für mich. Ich radle immer heim und stelle fest: Irgendetwas war wieder total toll!“

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