Vor acht Jahren entstand aus der Mitarbeiterschaft des Krankenhauses gemeinsam mit der Martha-Maria Stiftung die Idee und die Konzeption für die Orte der Besinnung im Krankenhauspark. Jetzt, am 16. September 2023 wurden die Orte im Vorfeld des Tages der Offenen Tür offiziell eröffnet.
Gute Bedingungen
Besser hätte das Wetter in Halle-Dölau nicht sein können: Sonnig, aber nicht zu warm, weiches vormittägliches Herbstlicht. Die geladenen Gäste, Sponsoren und Mitwirkende an der Umsetzung der Orte der Besinnung genossen die besondere Stimmung.
Sie bewunderten das bewegte Schattenspiel der Blätter auf den Stoffbahnen, die die Wege der Besinnung einrahmten und zu den Stationen, wie den Raum der Entdeckung, die Wegekreuzung und den Ort der Ruhe geleiteten.
Durchhaltevermögen gefragt
Pastorin Sabine Schober als Projektleiterin zeigte sich sehr froh über die Fertigstellung, auch wenn „das Projekt nicht so groß und umfangreich werden konnte, wie zunächst geplant.“ Denn die allgemeine Teuerung war auch hier zu spüren.
Zudem lichteten Sturm- und Waldschäden den Baumbestand an vielen Stellen, sodass einige der geplanten Stationen nicht umgesetzt werden konnten.
Schobers Dank galt den vielen Mitwirkenden in der Projektgruppe, den Sponsoren und der Firma Därr Gartenarchitekten für ihr Durchhaltevermögen und das immer neue Überlegen und sich Einstellen auf die veränderte Situation.
Sponsoren eingeworben
Chefarzt Dr. Uwe Rose, der sich in der Projektgruppe Halle der Martha-Maria Stiftung sehr engagiert und bei seinen ärztlichen Kollegen mit Erfolg um Unterstützung geworben hatte, wie man an der Spendertafel sehen konnte, meinte: „Heute passt doch alles: das Wetter und der Anlass zum Tag der offenen Tür auch.“
Ute Schaffer von der Stiftung hatte für jeden der anwesenden Sponsoren einen Beutel mit Informationen vorbereitet.
Die Natur nutzen
Sigrun Därr vom Gartenarchitekturbüro, welches nach einer Ausschreibung auf Grundlage der Konzeption der Arbeitsgruppe der Mitarbeitenden den Zuschlag für die Umsetzung bekommen hatte, betonte, dass es ein langer Prozess gewesen sei, in welchem man sich mit dem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt habe.
Zum Ende habe es gar nicht so viel Eingriff in die Natur gebraucht – man musste „nur“ die vorhandenen Elemente Bäume, Himmel und Wald in die Umsetzung einbeziehen, wollte und brauchte keine „harten Gebäude“ zu erstellen.
Vielmehr leiten die Stoffbahnen sanft und bewegt durch die Bäume und lassen viele Möglichkeiten der Nutzung offen. Die Stoffbahnen sind in einem komplizierten Verfahren aus alten Markisen gefertigt, somit nachhaltig und recycelt, ein bisher in der Welt einzigartiges Verfahren.
Begleitung mit Saxophon
Unter den weittragenden Klängen seines Sopransaxophons geleitete Rolf Meske die Teilnehmenden dann zu den Orten wie Wegekreuzung, Entdeckungsraum und dem Ort der Ruhe. Frau Schober lud die Anwesenden dort ein, sich die Orte zu eigen zu machen, lenkte ihren Blick auf das Krankenhaus im Hintergrund oder in den Himmel oder auf das Schattenspiel auf den Stoffbahnen und lud ein, sich auf die runden Holzpodeste zu stellen oder zu setzen.
Auch vor der offiziellen Einweihung hätten schon viele Patientinnen und Patienten die Orte für sich ganz persönlich genutzt und sie „als etwas sehr Optimales für die Behandlung der Patienten hier in diesem Haus“ empfunden – als Ort der Begegnung miteinander oder alleine zum Innehalten und sich Besinnen – und zum Teil bewegende Kommentare dazu verfasst: „man fühlt sich wie umarmt, das ist gut für die Seele, man muss es nur zulassen“.
Pflegen und Instandhalten
Aufgabe des Krankenhauses wird es nun sein, diesen kostbaren Schatz weiter zu pflegen und instand zu halten. Denn dass das Krankenhaus von so viel Grün umgeben ist, unterstützt den Heilungsprozess, zudem ist es ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Krankenhäusern in Halle.
Patientinnen und Patienten, Angehörige und auch Mitarbeitende haben in den Orten der Besinnung am Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau eine Quelle der Rekreation: Grün ist die Symbolfarbe des Lebens und der Hoffnung und Zuversicht.