Es gibt zu wenig Pflegepersonal. Das ist ein Fakt. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, gibt es Springerkonzepte. Ob diese Konzepte die ideale Lösung für die Personalprobleme in der Pflege sind, erläutert Simone Weber vom Diakonischen Werke Bayern in der neusten Folge des Pflege-Podcasts "gut gepflegt".
Von unserer Auszubildenden Carolin Söhnlein
Häufig kommt es vor, dass Pflegepersonal an freien Tagen angerufen wird. Dann kommt die Frage, ob man einspringen kann, weil eine Kollegin oder ein Kollege ausfällt. Das erzählt uns auch Simone Weber, Projektleitung "Personal im Mittelpunkt" und "Zentrum für Innovation in der Altenhilfe" im Diakonischen Werk Bayern.
Sind Springerkonzepte die Lösung des Problems?
Dazu hat Simone Weber eine klare Antwort:
Es gibt nicht die eine Lösung für die Probleme in der Pflege. Solche Konzepte sind aber ein wichtiger Baustein, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Sie plädiert dafür, das Personal in diesen Springerkonzepten als Entlastungskräfte zu bezeichnen. Schließlich sind Springerkräfte nicht zwingend dazu da, um spontan einzuspringen. Vielmehr helfen sie dabei, Teams strategisch zu entlasten.
Welche Konzepte gibt es für die Entlastungskräfte?
Je nachdem welches Konzept angewendet wird, gibt es eine unterschiedliche Anzahl an Pflegekräften, die als Entlastungskräfte fungieren. Die Bandbreit reicht von einer festen Person (Springerkraft) bis hin zu einem kompletten Team aus Entlastungskräften (Springerpool).
Alle drei Konzepte – Springerkraft, Springerpool und Springerdienst – zielen auf bessere Planungssicherheit ab. Zudem können so Mehrstunden systematisch abgebaut und die Qualität der Dokumentation erhöht werden.
Kollegen oder Fremde im Team?
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, etwaige Entlastungskräfte ins Team zu integrieren. Dazu sagt Simone Weber: "Im Gegensatz zu Leiharbeitern sind Springer ein fester Teil eines Teams." Springer nehmen also an allen Team-Sitzungen teil und gehören fest in die Struktur.
Niedrigere Krankheitsquote und weniger Überstunden
Über all diese Themen spricht Simone Weber in der 23. Folge von "gut gepflegt", dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit, mit Christian. Ebenso diskutieren sie die Schwierigkeiten, solche Konzepte in Pflegeeinrichtungen erstmalig zu integrieren.
Außerdem erläutert die Projektleiterin, wie Springerkonzepte zu 66 Prozent weniger Überstunden und einer 40 Prozent niedrigeren Krankheitsquote beitragen.
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