Johanna Quergfelder ist 27 Jahre alt. 2014 hat sie ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Krankenpflegeschule Martha Maria Nürnberg begonnen – und nebenbei ein Studium absolviert: "Pflege Dual".

"Das wurde von Martha-Maria in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg angeboten. Man hatte während der Ausbildung verkürzte Einsätze auf Station und entsprechend Blöcke an der Hochschule. Insgesamt waren es neun Semester und wir waren am Ende examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger mit einem Bachelor of Science in Pflegewissenschaften",

berichtet Johanna von ihrem Weg ans Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg als Pflegewissenschaftlerin.

Zwischen Pflege und Forschung

Sie und ihre vier Pflegewissenschafts-Kollegen sind nach wie vor in der alltäglichen Pflege eingesetzt und Teil des Stationsteams. Zu ihrer Tätigkeit als Pflegewissenschaftlerin erklärt sie:

"Wir sind für einen gewissen zeitlichen Anteil von der Stationsarbeit freigestellt. Dann haben wir Zeit, um uns mit verschiedenen pflegerelevanten Themen und pflegewissenschaftlichen Projekten zu beschäftigen. Zum Beispiel erstellen und überarbeiten wir Pflegestandards oder implementieren und überprüfen Assessment-Instrumente.

Für ihre wissenschaftliche Tätigkeit ist sie einen Tag pro Woche von der Pflege auf der kardiologischen Station freigestellt.

Professionalisierung der Pflege für Personal und Patienten

Pflegewissenschaften haben das Ziel, theoretisches Wissen in die Praxis zu übertragen, um die pflegerische Versorgung und -qualität stetig zu verbessern – nach aktuellem Stand der Wissenschaft.

Das Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg ist mit gut 300 Betten ein verhältnismäßig kleines Krankenhaus, setzt aber auf den Einsatz von Pflegewissenschaftlern.

Vor allem die Pflegedienstleitung am Krankenhaus unterstützt und fördert die hybriden Mitarbeitenden und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur erstklassigen Qualität der Pflege am Haus.

Die Pflegewissenschaftler arbeiten alle in verschiedenen Fachbereichen des Krankenhauses und stehen in engem Austausch mit der Pflegedienstleitung, erklärt Johanna:

Wir bekommen Aufträge aus der Pflegedienstleitung, wenn Fragen oder Themen in unseren jeweiligen Fachbereichen auftauchen. Wir haben aber auch die Möglichkeit, sehr eigenständig zu arbeiten. Wenn wir in der Praxis ein relevantes Thema identifizieren, können wir uns für die Kollegen darum kümmern.

Die One Minute Wonder

So profitieren alle Kolleginnen und Kollegen auf Station von den Pflegewissenschaftlern. Johanna Quergfelder ist ausgebildete Herzinsuffizienz-Schwester und berät in ihrer Freistellungszeit Patienten mit Herzschwäche und deren Angehörige.

Eines der präsentesten Projekte der Pflegewissenschaflter sind die "One Minute Wonder", die auf einer DIN A4-Seite das Wissen zu pflegerischen Tätigkeiten oder Erkrankungen auffrischen. Sie erscheinen in regelmäßigen Abständen als Aushänge auf den Stationen und in der Martha-Maria-App.

Die One Minute Wonder sind wie kleine Mini-Fortbildungen, die in einer Minute absolviert werden können. Sie hängen dort aus, wo Pflegekräfte bei einer Tätigkeit ohnehin auf beispielsweise das Auflösen eines Medikamentes warten müssen. So können alle nebenbei ihr Wissen auffrischen.

Bei allem Interesse für die Forschung rund um die Pflege kommt es für Johanna nicht infrage, dass sie sich aus dem Stationsalltag zurückzieht.

Ich finde es ganz wichtig, dass man als Pflegewissenschaftler nicht nur im Büro sitzt und sich mit Studien beschäftigt, sondern wirklich direkt am Patienten arbeitet. So kann man beides – Praxis und Theorie – wunderbar kombinieren.

Hintergründe im Podcast

Das ausführliche Gespräch mit Johanna Quergfelder können alle Interessierten in der neuen Podcast-Folge von "gut gepflegt", dem Pflege-Podcast aus dem Unternehmen Menschlichkeit", nachhören.

Weitere Informationen zu den Pflegewissenschaftlern am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg gibt es zudem auf der neuen Website.