Am 16. September 2023 lädt das Krankenhaus Martha-Maria alle Interessierten zum Tag der offenen Tür ein. Bei einer Führung durch die Haustechnik können die Besucher auch einen Blick in die komplexen Versorgungsanlagen eines Krankenhauses werfen.
Andreas Hense nimmt das „Betreten-Verboten“-Schild zur Seite und öffnet die Absperrung. „Hier kommen wir am Tag der offenen Tür auch vorbei“, sagt der Technische Leiter des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau.
Er geht eine Treppe hinab und öffnet ein großes, schweres Metalltor. Dahinter ist es warm, ein monotones Rauschen erfüllt die Luft und in unzähligen Rohrleitungen spiegelt sich das Licht der Beleuchtung.
24/7 an 365 Tagen zur Stelle
Als Technischer Leiter koordiniert Andreas Hense ein Team von 15 Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen:
„Wir haben Elektriker, Mechatroniker, Klempner, Maler, Tischler und Gärtner. Damit können wir grundsätzlich erst einmal alle technischen Bereiche abdecken. Die Technik läuft 24 Stunden am Tag. Dementsprechend ist auch das Notfalltelefon der Haustechnik ständig besetzt. Im Ernstfall stehen immer Kollegen bereit, um bei Störungen kurzfristig zu handeln.“
Bei Wartungen und größeren Projekten arbeiten Hense und sein Team mit Fachfirmen zusammen.
Dokumentation unerlässlich
Der gesamte Keller ist an Decke und Wänden durchzogen von Rohrleitungen, Lüftungskanälen und Kabeln. Überall sind Beschriftungen, Regler und Anzeigen. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht einfach, aber wichtig, so Hense:
„Wie viele Kilometer das sind, kann keiner mehr sagen. Umso wichtiger ist die Dokumentation. Der Verlauf jeder Leitung und jedes Kabels ist auf Plänen dokumentiert und archiviert. Das ist wichtig für die Instandhaltung und Reparatur der Anlagen."
Gefilterte Luft für die Funktionsbereiche
Im Keller des Krankenhauses steht ein Großteil der Anlagen zur Versorgung des Gebäudes. Darunter auch die drei Kälteanlagen. Neben medizinischen Anlagen versorgen sie auch die Lüftungsanlagen im Krankenhaus. Die kontrollierte Klimatisierung einiger Bereiche hat einen wichtigen Grund, wie Andreas Hense erklärt:
„In bestimmten Bereichen, wie dem OP, arbeiten wir mit einem minimalen Überdruck in den Räumen. So werden eventuelle Keime aus der ungereinigten Luft nicht in den OP-Saal gesaugt, sondern mit gereinigter Luft nach außen gedrückt.“
Wasseraufbereitung für das Krankenhaus
Die Stadtwerke liefern das Trinkwasser für das Krankenhaus bis in unterirdische Zisternen neben dem Gebäude:
„Über eine Druckerhöhung mit Pumpen versorgen wir unser Trinkwassernetz in jedem Bereich des Hauses. Für spezielle Bereiche wird das Trinkwasser auch mittels Osmose-Anlagen aufbereitet.“
Gas-Turbinen als Brückentechnologie
Ein Stockwerk höher surren drei Blockheizkraftwerke, die Wärme für die Heizung und das Warmwasser erzeugen. Der ebenfalls dabei erzeugte Strom wird komplett ins Hausnetz eingespeist und bei Überschuss an das öffentliche Netz abgegeben. Zur Befeuerung der Blockheizkraftwerke mit Gas sagt der Leiter der Technik:
„Aktuell sind wir in der Planungsphase, womit wir langfristig unser Haus nachhaltiger und wirtschaftlich sinnvoll beheizen werden. Wir sind vorbereitet auf verschiedene Brennstoffe, darunter auch Holzpellets.“
Interessante Einblicke am Tag der offenen Tür
Von der Schwimmbadtechnik für das Bewegungsbad über die Entrauchungsanlage im Brandfall bis hin zum Schaltraum mit armdicken Stromleitungen: Die Führung durch die Haustechnik am Tag der offenen Tür am 16. September bietet spannende Einblicke. Hense:
„Wir gehören zur sensiblen Infrastruktur und können deshalb vielleicht nicht alle Bereiche zeigen und alle Details nennen. Trotzdem möchten wir unseren Gästen einen anschaulichen Einblick in die Technik geben. Nur so zeigen sich die Dimensionen der Anlagen, die im Krankenhaus-Hintergrund laufen!“
Die genauen Uhrzeiten und der Treffpunkt zur Führung am 16. September steht auf der Website zum Tag der offenen Tür.